In der Tierwelt wird die Ähnlichkeit einer bestimmten Tierart mit einer anderen Tierart Mimikri genannt. Viele Tiere und darunter viele Insekten ahmen zum eigenen Schutz gefährlichere oder ungenießbare Vorbilder nach. Als optische Warnsignale haben sich gelb-schwarze oder rote Farbtöne herausgebildet.

Hummel-Waldschwebfliege (Volucella bombylans) zeigt Ähnlichkeiten zu Hummeln.
Merkmale: Die Hummel-Waldschwebfliege erreicht eine Körperlänge von 11 bis 15 Millimetern. Sie imitieren durch ihre lange Behaarung und den hochgewölbten Hinterleib das Aussehen von Hummeln. Das Gesicht der Tiere tritt deutlich nach vorne hervor und ist überwiegend oder gänzlich gelb gefärbt. Die Fühler sind relativ lang und an der Basis dunkel, ansonsten rotgelb gefärbt. Die Stirn ist bei den Weibchen rotgelb gefärbt. Die Färbung der Körperbehaarung ist sehr variabel. Der schwarz gefärbte Thorax kann gelb, schwarz oder rot behaart sein. Das Mesonotum trägt an den Seiten eine schwarze oder auch gelbe Behaarung, das Schildchen ist bräunlich oder gelb gefärbt. Das Abdomen ist am Ansatz gelb, in der Mitte schwarz und am Ende dicht und lang hell behaart. Der Ansatz kann aber auch schwarz, der übrige Hinterleib rot behaart sein. Die Beine sind schwarz.

Hornissenschwebfliege (Volucella zonaria) zeigt Ähnlichkeit zu Hornissen.
Merkmale: Die Fliegen erreichen eine Körperlänge von 16 bis 22 Millimetern und sind damit für mitteleuropäische Schwebfliegen relativ groß. Das Gesicht, die Stirn und auch die Fühler sind gelb gefärbt, die rostroten Facettenaugen sind dicht und kurz behaart. Die Facettenaugen der Männchen sind sehr nahe beieinander, so dass die Stirn sehr schmal ist. Das Mesonotum ist rotbraun glänzend, das Schildchen ist gelbbraun gefärbt. Der rotgelbe Hinterleib trägt zwei breite schwarze Binden. Dies unterscheidet die Art von der ähnlichen Gebänderten Waldschwebfliege (Volucella inanis), die ähnlich gefärbt ist, aber drei schwarze Binden am Hinterleib besitzt. Das erste Abdominalsegment ist schwarz. Auf der Stirn erscheint im für uns sichtbaren Lichtspektrum keine Abweichung der Körperzeichnung, aber im UV-Bild erscheint ein schwarzer Stirnfleck, charakteristisch für viele Hautflügler.
Sowohl Körperfärbung wie UV-Reflexionsverhalten und UV-Absorption imitieren in hohem Maße das optische Erscheinungsbild von Hautflüglern und erinnern an Hornissen, allerdings ist die Körperfärbung variabel und keine Kopie einer bestimmten Art. Diese Mimikri gestattet, sich leichter zur Eiablage deren Nestern zu nähern, außerdem könnte die optische, verhaltensmäßige und akustische Nachahmung vor Prädatoren (Vögel) und vor Konkurrenz durch Hautflügler beim Blütenbesuch schützen.
Die Flügel sind rotbraun gefärbt. Sie bewegen sich mit hoher Flügelschlagfrequenz, bis zu 300 Hertz (Schwirrflug). Damit können die Insekten längere Zeit an Ort und Stelle „schweben“. Der Flug ähnelt dem der Hummeln, zumal weibliche Hornissenschwebfliegen meist einen brummenden Flugton entwickeln, sich aber vom tiefen Fluggeräusch der Hornissen unterscheiden.

Verbreitung und Lebensraum
Die Wespenspinne war bis vor etwa 50 Jahren vor allem im südlichen Europa verbreitet, in Mitteleuropa sehr selten; ihr Vorkommen war hier auf wenige Verbreitungsinseln in der Oberrheinischen Tiefebene, im Rhein-Main-Gebiet und in der Umgebung von Berlin beschränkt. Seitdem hat die Art ihr Areal stark vergrößert und ausgedehnt. Mittlerweile ist sie in fast allen europäischen sowie in einigen asiatischen und nordafrikanischen Ländern anzutreffen.
Die Art bevorzugt sonnige, offene Standorte mit niedriger bis halbhoher Vegetation und hoher Heuschrecken-Population auf trockenem wie feuchtem Untergrund; z. B. Trockenrasen, lückig bewachsenes Ödland oder Feuchtwiesen. Ab Mai sind junge Spinnen anzutreffen, von Juli bis August findet man erwachsene Tiere. Die Weibchen sind bis in den Oktober anzutreffen.
Ernährung
Bedingt durch ihren Lebensraum besteht die Beute vor allem aus Heuschrecken (z. B. Heupferde) und Hautflüglern (wie Bienen und Wespen). Es werden jedoch auch fast alle anderen Insekten geeigneter Größe erbeutet wie Fliegen, Schmetterlinge oder Libellen. Wespenspinnen mit hohem Nahrungsangebot entwickeln sich schneller, fertigen mehr Kokons an und verschwinden deutlich früher. Artgenossen, die wenig fressen, gehen erst sehr spät in Winterruhe. Sobald sich Beute in dem Netz der Wespenspinne verfangen hat, wickelt sie ihr Opfer ein und tötet es mit Gift. Die Weichteile der Beute werden durch injiziertes Gift verflüssigt und dann ausgesaugt.
Fortpflanzung
Wespenspinnen paaren sich zwischen Ende Juli und Anfang August. Das Männchen erregt das Weibchen durch charakteristisches Rütteln an dessen Netz. Nachdem sich das Weibchen erhoben hat, kriecht das Männchen darunter und begattet es. Wespenspinnenweibchen sind kannibalistisch und versuchen unmittelbar nach Beginn der Paarung das Männchen zu erbeuten.

Ab Ende August legen die Weibchen ihre Eier in kugelförmige, bräunliche Kokons. Dabei befindet sich das Eipaket in einem inneren Kokon verpackt, aufgehängt im eigentlichen Kokon. Ein Eipaket kann mehr als hundert Eier enthalten. Die Jungspinnen, die schon bald schlüpfen, überwintern im gut getarnten Kokon. Sobald es für sie warm genug ist, verlassen sie ihren Kokon und entwickeln sich sehr schnell zu erwachsenen Spinnen.