Ameisen

Die Waldameise (Formica rufa) besiedelt gut besonnte Stellen am Rand von Nadelwäldern und Laubwäldern aller Art. Seltener dringen sie tiefer in das Bestandsinnere vor und meiden auch schattige Fichtenwälder. Die Ameisenart ist von der Iberische Halbinsel bis zum Baikalsee verbreitet und kommt darüber hinaus auch in Kleinasien sowie im Kaukasus vor. In Europa reicht das Verbreitungsgebiet von 40 Grad bis 63,5 Grad nördlicher Breite.

Für die Nestgründung wird ein morscher Baumstumpf gesucht und in den folgenden Wochen ein Haufen aus Baumnadeln, kleinen Ästen und Moos zusammengetragen. Überwiegend bestehen die Streukuppen aus Fichtennadeln. Die Haufen können eine Ausdehnung und Höhe von bis zu drei Metern erreichen. Die Brut wird von den Arbeiterinnen in dem weiträumigen, stockwerkartigen Gang- und Kammersystem des Hügels je nach Wärme- und Feuchtigkeitsbedürfnis gelagert. Um einer Schimmel- und Fäulnisbildung vorzubeugen, wird das Nestmaterial regelmäßig umgeschichtet.

Im Ameisenstaat gibt es eine ausgeprägte Arbeitsteilung. Man findet unterschiedliche Formen von Ameisen, die an ihre jeweilige Aufgaben angepasst sind. Am zahlreichsten sind unfruchtbare Formen von Ameisen ohne Flügel, die Arbeiterinnen. Ein Waldmeisenvolk kann auch einige hundert fruchtbare Weibchen, die Königinnen, enthalten. Von Mai bis Juni kann man geflügelte Männchen und Jungköniginnen sehen. Sie paaren sich auf einem Hochzeitsflug (Schwarmflug) oder bereits im oder auf dem Mutternest. Bei der Begattung erhält die Königin einen Spermienvorrat, der für ihre etwa 20-jährige Lebenszeit reicht. Nach der Paarung sterben die Männchen. Die Königinnen streifen ihre Flügel an vorhandenen Sollbruchstellen ab und kehren in ihr Nest zurück.